Preußische Staatsbahn

Die Zahnradlokomotiven

Für die preußischen Zahnradstrecken wurden ab 1902 Lokomotiven des preußischen Typs T 26 gebaut, wobei Esslingen die ersten drei und Borsig bis 1921 weitere 32 Lokomotiven lieferte. Diese wurden der KED Erfurt für die Strecken Schleusingen-Ilmenau und Suhl-Schleusingen, der KED Cöln (Linz-Flammersfeld), KED Frankfurt/M (Dillenburg-Wallau) und der KED Cassel (Heiligenstadt-Schwebda) zugeordnet. Zur KED Saarbrücken wurden ebenfalls T 26 für die Strecke Boppard-Kastellaun zugeteilt, die Strecke aber bereits zwei Jahre später an die KED Mainz abgegeben. Diese Lokomotiven erhielten zwar eine neue Direktionsbezeichnung, am Einsatzort hat sich aber nichts geändert. Während man die Lokomotiven der KED Cassel nach Aufgabe des Zahnstangenbetriebs 1920 an die KED Coeln abgab, wurden die Maschinen der KED Frankfurt, Est. Dillenburg, mit dem Ende des Zahnstangenbetriebs auf der Strecke zwischen Dillenburg und Wallau 1923 noch vor der Umzeichnung durch die DRG ausgemustert und verschrottet.

Eine weitere Lok der KED Erfurt wurde vor der Umzeichnung ausgemustert, so daß die DRG vom Typ T 26 noch 30 Maschinen übernahm. Sie bekamen die Baureihe 97.0 und wurden alle bis 1931 durch die Baureihe 94, die ehem. preußische T 16, verdrängt. Zwei Lokomotiven gingen an Privatbahnen, bei drei weiteren ist der Verbleib bei Werkbahnen bekannt. Eine weitere tauchte später bei der PKP auf.

Als geplanter Ersatz der T 26 wurde 1920 von Borsig eine Zahnradlok gebaut, die als Typ T 28 bezeichnet wurde und bei der DRG die Baureihe 97.4 erhielt. Die Lok war schon 1914 geplant und in Auftrag gegeben worden, der Kriegsausbruch im August 1914 führte aber zur Stornierung des Auftrags, vorgesehenen war die Borsig-FNr. 9053. Nach dem Krieg wurde die Lok dann doch noch gebaut, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon absehbar war, daß keine Zahnradlokomotiven mehr benötigt wurden. Zum Bau weitere Lokomotiven kam es nicht, die einzige Lok dieses Typs wurde der KED Erfurt zugeteilt. Mit der neuen DRG-Nummer 97 401 kam sie ab 1928 für kurze Zeit im Westerwald vom Bw Linz/Rhein aus zum Einsatz. Als auch hier 1931 der Zahnradbetrieb endete, mußte die Lok mangels geeignetem Einsatzgebiet bei Zahnradstrecken anderer Direktionen nach nicht einmal 10 Einsatzjahren ausgemustert werden. Über Privatbahnen gelangte sie, ohne Zahnradantrieb, nach dem Zweiten Weltkrieg zur DR, wo sie als 93 6576 geführt und zuletzt als Heizlok verwendet wurde.

Typ pr.	Bj.	Art	LüP mm	Achsstand mm	Dienstge- wicht t	Vmax km/h
T 26	1902	C1'/b-n4t	10300	5050	55,9	45-15
T 26	1905-1921	C1'/b-n4t	10300	5050	59,1	50-20
T 28	1922	1'D1'/b-h4vt	10940	5050	94,3	55-20

KED Erfurt, Strecke Schleusingen-Ilmenau und Suhl-Schleusingen

KED Saarbrücken, ab 1908 KED Mainz, Strecke Boppard-Kastellaun 

KED Frankfurt, Strecke Dillenburg-Wallau

KED Cöln, Strecke Linz-Flammersfeld

KED Cassel, Strecke Heiligenstadt-Schwebda

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© Jens Merte