Die 1907 errichteten Metall- und Farbwerke Oker erhielten 1919 ein Anschlußgleis an Staatsbahn, allerdings mußten die Güter auf Pferdefuhrwerke verladen und hinauf zum Werk transportiert werden. Die Transportleistungen lagen an manchen Tagen bei über 620 t, eine direkte Anbindung an das 24 m höher liegende Werk war so unumgänglich. Zwei Jahre später nahm man dementsprechend eine 1,5 km lange, mit 550 V Gleichstrom elektrifizierte, Zahnradbahn in Betrieb, die über eine 121 m lange Spannbetonbrücke hinauf zum Werk führte. Auf einer Länge von 308 m war eine zweilamellige Abt´sche Zahnstange verlegt.
Anfang der 50er Jahre lösten Cullemeyer-Transporte der DB den Zahnradbetrieb ab, die Zahnradstrecke wurde abgebaut und die Betonbrücke 1964 abgerissen. Eine Verwendung der Zahnstangensegmente bei der St. Andraesberger Kleinbahn konnte aufgrund der abweichenden Breite nicht realisiert werden. Die Lokomotiven dienten noch bis 1960 zum Verschub der Wagen im Werk auf einem kleinen Teil des einst 5,28 km langen Werkbahnnetz, welches 16 Weichen und eine doppelte Kreuzungsweiche umfaßte.
Die Maschinenfabrik Esslingen baute zwei Elektrolokomotiven für diese Werkbahn. Die elektrische Ausrüstung, bestehend aus einem 51,5 kW starken Motor für das Zahnrad und die talseitige Achse sowie einem 31 kW-Tatzlagermotor für die zweite Achse, stammte von BBC.
Nr. | Hersteller | FNr. | Bj. | Art | Spur mm | LüP mm | Achsstand mm | Dienstge- wicht t | Vmax km/h | Bemerkung |
1 | Esslingen/BBC | 4035 | 1921 | 1435 | 5200 | 2920 | 25,0 | 20-10 | ||
2 | Esslingen/BBC | 4081 | 1922 | Bo/a-el | 1435 | 520 | 2920 | 25,0 | 20-10 | nach 1960 ++ |