Über die Hallesche Pfännerschaft wurden 1928 zwei reine Zahnradlokomotiven (System Strub) für die Grube Friedrich Ernst beschafft, die rund 6 km nördlich von Senftenberg im Niederlausitzer Grubenrevier lag und hier ab 1929 bis 1940 das 'Stadtfeld' betrieb. Die Zahnradbahn wurde mit 1100 V-Gleichstrom betrieben, hatte eine Länge von 850 m bei einer maximalen Neigung von 1:15. Die Züge bestanden aus 6 bis 7 Förderwagen mit je 20 cbm Kohleinhalt.
Ab 1940 bis 1953 wurde das 'Laugkfeld' abgebaut. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß mit dem Übergang ins 'Laugkfeld' auch der Zahnradbeztrieb endete. Über den Verbleib der Loks ist nichts bekannt. Nach dem II. Weltkrieg wurde der Betrieb auf 550 V Gleichstrom umgestellt. Auch dies dürfte ein Hinweis darauf sein, daß die Zahnradbahn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Betrieb war, den eine Umrüstung der Fahrzeuge ist sehr unwahrscheinlich. Als Volkseigener Betrieb erhielt die Grube den Namen Impuls und gehörte zum Braunkohlenwerk Senftenberg.
Es geht bergauf: Eine der beiden Lokomotiven auf der Zahnradstrecke.
Der mechanische Teil der elektrischen Lokomotiven stammte von Borsig, die elektrische Ausrüstung mit einer Leistung von 234 PS von Siemens. Außerdem soll AEG kurz nach dem II. Weltkrieg noch weitere vier 312 PS starke Elektrolokomotiven geliefert haben. Dies ist aber sehr zweifelhaft, da nach dem Krieg erst ab 1950 wieder Lokomotiven angeschafft wurden. Vermutlich waren diese Zahnradlokomotiven nur geplant, wurden kriegsbedingt aber nicht mehr gebaut.
Die Borsig-SSW-Zahnradlok. (Foto: Sammlung Wolfgang-D. Richter)
Die Angaben in [47] zu vier angeblich hier eingesetzten Zahnraddampflokomotiven von Borsig sind falsch.
Nr. | Hersteller | FNr. | Bj. | Art | Spur mm | LüP mm | Achsstand mm | Dienstge- wicht t | Vmax km/h | Bemerkung |
1 | Borsig/SSW | 12077/2505 | 1928 | 900 | 6800 | ~2500 | 25,0 | 10 | ||
2 | Borsig/SSW | 12110/2662 | 1929 | 2/bo-el | 900 | 6800 | ~2500 | 25,0 | 10 |