Drachenfelsbahn, Bergbahnen im Siebengebirge, Königswinter (1883-heute)


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Streckengeschichte

Als erste deutsche Zahnradbahn mit öffentlichen Personenverkehr ging am 13. Juli 1883 in Königswinter die Drachenfelsbahn in Betrieb. Sie war als reine Ausflugsbahn zum 321 m hohen Gipfel über dem Rhein gebaut worden und ist heute die älteste noch betriebsfähige Zahnradbahn in Deutschland. Steigungen bis zu 20 % bewältigt diese etwa 1,5 km lange Meterspurbahn.

Zahnradtriebwagen auf dem Weg zum Drachenfels  Triebwagen kurz vor der Talstation.
Zahnradtriebwagen auf dem Weg zum Drachenfels am 16. Mai 1997.

Nachdem der Besitzer der benachbarten Petersbergbahn, Ferdinand Mülhens aus Köln, die Drachenfelsbahn 1919 erworben hatte, fusionierte man die beiden Bahnen 1923 zur "Bergbahnen im Siebengebirge AG". Zwar lag auch der Talbahnhof der Petersbergbahn in Königswinter, eine Schienenenverbindung hatten die beiden Bahnen aber nicht. Bei der Talstation befindet sich die Werkstatt und die Fahrzeughalle, die früher noch über eine Schiebebühne verfügte. Auf der Drachenfelsbahn wurde am 12. Juni 1953 der erste elektrische Zahnradtriebwagen eingesetzt und fortan ein gemischter Betrieb durchgeführt, bis man nach einem schweren Unfall am 14. September 1958 den Dampflokbetrieb einstellte. Während früher nur zwischen April und Oktober gefahren wurde, ruht der Betrieb heute nur noch im Dezember. Im Jahr werden rund 500.000 Personen befördert.

Als Denkmal steht die Nr. 2 bei der Talstation.
Als Denkmal steht die ehemalige Nr. 2" bei der Talstation.

 

Die Zahnradfahrzeuge

Von der Maschinenfabrik Esslingen stammten die ersten beiden Zahnraddampflokomotiven, System Riggenbach, mit denen man den Betrieb aufnahm. Eine weitere Lok folgte ein Jahr später. Ab 1927 wurden die alten Lokomotiven durch vier neue dreiachsige Heißdampflokomotiven abgelöst, die wiederum von Esslingen stammten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam 1953 der erste elektrische Triebwagen zum Einsatz, zum Bau verwendete man Teile des Vorstellwagens Nr. 1. Weitere vier Triebwagen folgten bis 1960, der erste schied bereits 1963 aus. 1979 entstand in der eigenen Werkstatt ein weiterer Triebwagen. Der Betrieb wird heute mit diesen fünf Triebwagen bewältigt, die mit 750 V Gleichstrom eine Leistung von 88 kW erbringen. Die elektrische Ausrüstung stammt von BBC. Seit der Eröffnung 1883 gibt es einen Güterwagen, der zu Bahndienstzwecken genutzt wird. Außerdem waren sechs Personenwagen, sog. Vorstellwagen, vorhanden (Bj. 1883, Nr. 1-6), ein siebter Wagen kam 1952 von der Niederwaldbahn in Rüdesheim (Nr. 3"). Die Vorstellwagen Nr. 2-6 und 3" wurden nach dem Unfall 1958 verschrottet. Ebenso die Dampflokomotiven, nur die Nr. 2 blieb bis heute als Denkmal bei der Talstation erhalten.

Seit zum Teil über 40 Jahren stehen die Triebwagen jetzt schon im Einsatz. Deshalb werden diese 1998-99 für rund 3,5 Millionen DM durch die Schweizer Lokomotiv- & Maschinenfabrik SLM komplett modernisiert. Das Äußere der Wagen soll sich dabei nicht ändern.

Nr.HerstellerFNr.Bj.ArtSpur
mm
LüP
mm
Achsstand
mm
Dienstge-
wicht t
Vmax
km/h
Bemerkung
1Esslingen198218832/a-n2t10005830243019,081926-29 ++
2Esslingen198318832/a-n2t10005830243019,081926-29 ++
3Esslingen198418832/a-n2t10005830243019,081926-29 ++
1"Esslingen42251929(2)1'/b-h2t10007300400020,01019.. an Petersbergbahn
2"Esslingen41851927(2)1'/b-h2t10007300400020,0101958 Denkmal, Königswinter
3"Esslingen41871927(2)1'/b-h2t10007300400020,0101958 ++
4Esslingen42201928(2)1'/b-h2t10007300400020,0101951-56 an Petersbergbahn
IRastatt/BBC?19532/a-el100010500410012,4121963 Baubude, Thomas Eisenhandlung GmbH, Bonn-Beuel
IIRastatt/BBC391219552/a-el100010500410012,4121997 iE
IIIRastatt/BBC601119572/a-el100010500410012,4121997 iE
IVRastatt/BBC610019592/a-el100010500410012,4121997 iE
VRastatt/BBC614419602/a-el100010500410012,4121997 iE
VIEigenbau-19792/a-el100010500410012,4121997 iE

Literatur

[1], [9], [25], [29], [38], [40], [41], [94], [96], [116] 




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© Jens Merte