August Borsig Lokomotiv-Werke, Berlin


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Firmen-Geschichte

August Borsig gründete am 20. Dezember 1836 in Berlin-Tempelhof eine Eisengießerei in unmittelbarer Nähe zur Neuen Berliner Eisengießerei und zum gerade im Bau befindlichen Bahnhof der Berlin-Potsdamer Eisenbahn. Für diese werden schon 1839 die ersten Lokreparaturen ausgeführt, nach eigenen Plänen fertigt Borsig ab 1841 die ersten eigenen Lokomotiven. Schon 1875 galt Borsig neben Baldwin in den USA zu den größten Lokomotivfabriken der Welt, sehr früh wurde das Unternehmen auch im Ausland tätig. Beliefert wurden hauptsächlich Staatsbahnen, ab etwa 1900 wurden auch im großem Umfang schmalspurige Werkbahnlokomotiven, Druckluft- und Straßenbahnlokomotiven geliefert. Zu diesem Zeitpunkt geht auch ein neues Werk in Berlin-Tegel in Betrieb.

1926 wird das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. In der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre übernimmt man 1928 die DRG-Lokquoten der Stettiner Maschinenbau-AG Vulcan, Stettin-Bredow, und Rheinmetall in Düsseldorf, schließlich muß Borsig aber ab 1931 mit AEG zusammenarbeiten. Nach der Übernahme des Borsig-Werks durch die AEG wird der gesamte Lokomotivbau in das AEG-Werk in Hennigsdorf bei Berlin verlagert und unter der Bezeichnung "Borsig Lokomotiv-Werke GmbH" als Tochtergesellschaft bis 1944 fortgeführt. Nach dem II. Weltkrieg werden noch bis 1954 ein paar wenige Dampflokomotiven gebaut.

 

Produktionszahlen

Nach der Übernahme durch AEG werden die Borsig-Fabriknummern fortgeführt. Auch nach dem II. Weltkrieg werden unter LEW gebaute Dampflokomotiven mit einer "Borsig-Nummer" versehen. In der Fabriknummernliste sind unter einigen Nummern keine Lokomotivlieferungen verzeichnet, die Anzahl der bei Borsig gebauten Lokomotiven ergibt sich deshalb wie folgt:

StückzahlBemerkung
16.352
höchste vergebene Fabriknummer
-1.689
Kessel, eingezähl als FNr. 12.254 bis 13.942
-99
Tender
-10
Umbauten
-53
Kessel
-5
keine Lokomotiven (Dampframme, Reserveteile etc.) 
-371
storniert, nicht neu vergeben
-379
AEG-Lieferungen, eingezählt als FNr. 14.018 bis 14.396
-372
Bau verlagert zu anderen Hersteller
13.374
unter Borsig zwischen 1841 und 1954 gebaute Lokomotiven
13.266
nachweislich gebaute Lokomotiven (108 Nummern ohne Lieferangaben)

Diese Zahlen berücksichtigen die 40 nach dem II. Weltkrieg in Hennigsdorf gebauten Dampflokomotiven, für die man die Borsig-Fabriknummernzählung weiterführte. Die letzte im Krieg vergebene Fabriknummer war die 16.312.

 

Quellen

  • Matthias Koch: "Borsig. Lokomotiven für die Welt.", EK-Verlag Freiburg, 1985 (Lizenzdruck des im Transpress Verlag erschienen Buches von Dietrich Kutschik)


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© Jens Merte