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Die Union Elektricitäts-Gesellschaft UEG entstand am 5. Januar 1892 als Überseevertretung der 1882 in Amerika gegründeten Thomson-Houston Electric Company. Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit bereits 176 elektrische Bahnen nach dem System Thomson-Houston mit 2640 Triebwagen und einer Länge von 3246 km in Betrieb. Das deutsche Unternehmen wurde von der Firma Thomson-Houston International Electric Co., Ludwig Loewe & Co. KGaA und Thyssen & Co. in Mülheim/Ruhr getragen. Das Stammhaus wurde noch im selben Jahr am 1. Juni zusammen mit der Spargue Electric Railway & Motor Company zur General Electric Co. zusammengefaßt.
Am 27. Februar 1904 fusionierte die UEG mit der Allgemeine Elektricitätsgesellschaft AEG in Berlin. Damit endet die Geschichte der UEG in Deutschland.
Bis 1904 wurden elektrische Bahnen mit einer Länge von mehr als 2400 km gebaut. Dazu gehörten u.v.a. die Straßenbahnen in Aachen (1897), Bremen (1892), Gotha (1894) und München (1895). In Europa wurden Straßenbahn u.a. in Brüssel (1894), Lüttich (1896), Amsterdam (1901) und Bergen (1897) in Betrieb genommen. In Übersee errichtete man in Cairo (1896), Batavia/Niederländisch Indien (1899) und in Buenos Aires (1902) solche Bahnen. Geliefert wurde meist die gesamte elektrische Ausrüstung einschließlich der Kraftstationen, Strecken- und Triebwagenausrüstung, aber nur z.T. auch komplette Triebwagen. Zwischen 1892 und 1904 wurden an über 70 Straßenbahnbetriebe 5285 Triebwagen, Ausrüstungen und Lokomotiven geliefert. Nicht mit eingerechnet die Beiwagen.
Hinzu kamen noch elektrische Lokomotiven für Privat und Werkbahnen, bei letzteren vor allem in Bergwerken (u.a. in Esch/Alzette, Rimamurany-Salgotarianer Eisenwerke). Die ersten elektrischen Abraumlokomotiven im deutschen Braunkohlentagebau lieferte die UEG 1901 an die Gruhlwerk bei Kierberg. Bis etwa 1901 sind in einer Referenzliste 86 Fahrzeuge für Gruben- und Werkbahnen verzeichnet.
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