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1931 machte sich Heinrich Bartz, der als Direktor des Dortmunder Büros der "Bergmann-Elektrizitäts-Werke AG" mit den wirtschaftlichen und technischen Verhältnissen im Ruhrbergbau vertraut war, selbständig und gründete die Bartz GmbH. Mit einer Belegschaft von 10 Mann begann man in den ehem. Büros und Werkstatträumen der Bergmann-Werke in Dortmund, Kaiserstraße, mit dem Bau von elektrischen Grubenlokomotiven. Zur damaligen Wirtschaftkrise ein gewagtes Unternehmen. So konnten in der Anfangszeit die ersten Grubenlokomotiven nicht verkauft, sondern nur vermietet werden, da die Gruben das Geld für Neuanschaffungen nicht aufbringen konnten. Dadurch wurden aber Geschäftsverbindungen gewonnen, die sich nach den Krisenjahren auszahlten. Die erste Lok konnte erst 1934 verkauft werden. Die steigende Zahl von Aufträgen machte eine Verlagerung in die Alte Straße in Dortmund-Körne notwendig.
Nach dem Tod des Gründers 1939 wurde das Unternehmen in eine KG umgewandelt, wobei der Sohn Gerhard Bartz die Leitung der Firma übernahm. Im Oktober 1944 vernichtete ein Bombenangriffe das Werk fast vollständig, der Wiederaufbau zog sich bis Ende 1947 hin. Die Produktion nahm dann aber einen enormen Aufschwung, nachdem bis zum Krieg etwas mehr als 300 Lokomotiven gefertigt wurden, lieferte man 1950 die 500ste und bereits 1954 die tausendste Grubenlok. Zwei Jahre später waren es schon rund 1300 gebaute Lokomotiven.
1973 übernahm die Gewerkschaft Schalker Eisenhütte, Gelsenkirchen, die Bartz KG. Fortan wurde das Werk in Dortmund als selbständige Abteilung mit den Bartz-Fabriknummern weitergeführt. 1987 wurden die Produktion nach Gelsenkirchen zusammengelegt, seitdem werden die Lokomotiven unter der Bartz-Fabriknummer und Schalke-Kommissionsnummer gefertigt.
Das Unternehmen hatte sich auf Grubenlokomotiven spezialisiert, wobei man die Kundenwünsche besonders beachtete und so fast jede Lieferserie neu durchkonstruiert wurde. Die ersten Grubenlokomotiven gingen (leihweise) an die Zeche Königsborn des Klöckner-Konzerns. Hier waren Anfang der 1930er Jahre 25 Mietlokomotiven einschließlich Reservemaschinen im Einsatz. Diese Grube wurde bis 1947 beliefert. Weitere Gruben waren: Minister Stein der Gelsenkirchener Bergwerke AG, Grube Bergmannsglück der Bergwerksgesellschaft Hibernia und die Grube Monopol der Essener Steinkohlenbergwerke AG. In den 1930er Jahren kam weitere Grubenlokomotiven zur Grube Lüderich bei Bensberg, auch der Siegerländer Bergbau griff auf Bartz-Lokomotiven zurück. Ab 1939 exportierte man auch ins Ausland. Während vor dem Krieg hauptsächlich Abbaulokomotiven gefertigt wurden, umfaßte das Produktionsprogramm später auch Hauptstrecken- und Verbundlokomotiven. Letztere bezogen ihren Strom auch über Fahrdraht, während die anderen Lokomotiven ausschließlich Akkumulatoren besaßen.
Die genaue Anzahl der gebauten Lokomotiven kann hier nicht genannt werden, da entsprechende Lieferunterlagen fehlen. Bis zur Übernahme durch die Gewerkschaft Schalker Eisenhütte wurde 1973 die Fabriknummer 2260 erreicht. Mit der Aufgabe der Produktion in Dortmund wurde 1986 die Fabriknummer 2359 vergeben und die Bartz-Fabriknummernzählung im Werk Gelsenkirchen fortgeführt. Da es scheinbar keine größeren Lücken in der fortlaufenden Fabriknummernzählung gibt, dürfte diese Zahl der in Wirklichkeit bereits aus Dortmund gelieferten Lokomotiven entsprechen.
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