Lothar Spielhoff, Verlag Podszun Motorbücher, Brilon, 2004, 191 Seiten - ISBN 3-86133-352-X
Hanomag war einer der ersten und auch größten Lokfabriken (zeitweise sogar die Größte) in Deutschland, schon 1846 erfolgte die erste Loklieferung. Den Lokbau gab man 1931 als defizitären Geschäftszweig auf, bis dahin hatten über 10500 Lokomotiven das Werk in Hannover verlassen. Darunter beeindruckende Maschinen wie die 1D+D-Mallet oder die 1C1+1C1-Garratt, aber auch viele kleine Bau- und Feldbahnlokomotiven. Im vorliegend Buch wird diese Vielfalt auf über 100 Bild-Seiten gezeigt. Es ist jedoch bei weitem kein "Bilderbuch", den vorweg wird auf 30 Seiten ausführlich auf die Geschichte des Werkes und die Entwicklung des Lokomotivbaus eingegangen. Etwas suchen muß man im Buch nach diversen Tabellen zu den Jubiläumslokomotiven, Stückzahl der Lokomotivlieferungen pro Jahr, Anteil der Exporte oder Besonderheiten im Lokomotivbau - aber diese Übersichten sind vorhanden. Leider nicht überzeugen kann die Liste der erhaltenen Hanomag-Lokomotiven, die zum einen nur die in Deutschland vorhandenen Maschinen auflistet, aber selbst da noch Lücken hat (z.B. FNr. 1768/1884, 5166/1907, 5429/1913, 7457/1913...), die man mit einem Blick ins Internet hätte füllen können. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Lieferliste, die sich allerdings auf die Erstempfänger beschränkt und keine weiteren Verbleibe angibt, was den Umfang des Buches vielleicht auch etwas gesprengt hätte und durch die kursierenden digitalen Versionen auch nicht weiter ins Gewicht fällt. Eher störend ist das fehlen der Quellenangabe, so daß nicht klar ist, ob die Angaben aus einem originalen Lieferbuch stammen oder aus den bekannten Abschriften aus Wien. Bei der Berechnung der insgesamt gebauten Maschinen hat man sich dann leider verrechnet, aber von diesen Feinheiten abgesehen ein Buch, was sich neben anderen Werken wie denen zu Henschel, Schwarzkopff und Borsig sicher sehen lassen kann.