"Heeresfeldbahnen"
Bau und Einsatz der militärischen Schmalspurbahnen in zwei Weltkriegen
Alfred B. Gottwald, Motorbuch Verlag , Stuttgart 1986 (1. Auflage),
Im Ersten Weltkrieg übernahmen schnell aufgebaute Feldbahnen hinter den Stellungen und der Front die Nachschubversorgung der Truppen, da die Technik der Straßenfahrzeuge noch nicht aussreichend entwicklet war. Im Zweiten Weltkrieg hingegen war die Zeit der Heeresfeldbahnen eigentlich schon vorbei. Wesentlich mobilere Lastkraftwagen und der Versuch, durch einen "Blitzkrieg" einen monatelangen Stellungskampf zu vermeiden, lassen Feldbahnen anfänglich kaum sinnvoll erscheinen. Erst mit der ins Stocken geratenen Offensive und dem Mangel an Nachschubwegen wurden vor allem im Osten Feldbahnen gebaut. Etliche der bis 1944 von der Industrie massenhaft gelieferten Dampf- und Diesellokomotiven haben bis heute in Museen und bei Museumsbahnen in ganz Europa überlebt.
Das Buch ist unterteilt in die Heeresfeldbahn des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Systematisch wird die Geschichte der Heeresfeldbahn und die Stellung der Bahntruppen in der Struktur der Armee erläutert und die Entwicklung des Rollmaterial beschrieben. Daran anschliessend folgt sehr detailliert die Beschreibung der Einsätz in den Kriegen, auch hier systematisch unterteilt nach den Einsatzgebieten. Den Abschluss bildet eine Liste der heute noch erhaltenen Heeresfeldbahnlokomotiven. So entsteht, zusammen mit den aufgeführten Lieferlisten, ein weitgehend vollständiges Bild der gebauten Lokomotiven. Lediglich bei den Motorlokomotiven im Ersten Weltkrieg, sind keine Lieferangaben verfügbar. Bei den Feldbahnstrecken selbst, die zum Teil nur wenige Monate existierten, bleiben ebenfalls einige Fragen offen, die aber heute auch nicht mehr zu klären sind, da weder Dokumente erhalten blieben (ggf. nie angelegt wurden) und keine Augenzeugen befragt werden können. Das Buch gilt heute mit Recht als Standardwerk über die deutschen Heeresfeldbahnen.