Trümmerbahnen
Klaus Scherff - transpress Verlag, Stuttgart, 2002,
Als der Zweite Weltkrieg endete waren in Deutschland viele Städte durch Bomebangriffe und Kampfhandlungen in weiten Bereichen völlig zerstört. Die Trümmer blockierten nicht nur Verkehrswege, die Schüttberge und einsturtzgefährdeten Ruinen verhinderten auch einen notwendigen Wiederaufbau von Wohnhäusern. Deshalb begann man sehr schnell, anfänglich mit meist nur kurzen Feldbahnen im Handbetrieb die Trümmer zu beseitigen. Nach und nach wurden dann auch Dampf- und Diesellokomotiven eingesetzt, später folgten auch Bagger und Lastkraftwagen. Die meisten Trümmerbahnen hatten bis Anfang der 1950er Jahre ihre Aufgabe meisterlich erfüllt und von dem verschliessenen Material hat sich heute nur ein kleiner Bruchteil in Museen und Sammlungen retten können. Das vorliegenden Buch beginnt mit der "Stunde Null" und beschreibt exemplarisch anhand der Situationen in Berlin, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart die Geschichte der Trümmerbahnen. Es gab in Deutschland natürlich noch weit mehr Trümmerbahnen, die jedoch sicher nicht in diesem 140 Seiten umfassenden Buch alle hätten erwähnt werden können. Die Auswahl der Städte zeigt aber die interessante, unterschiedliche Vielfalt der Bahnen insgesamt. Auch kann der Leser keine detaillierten Bestandslisten der Bahnen erwarten, in denen die unzähligen, zum Teil auch nur sehr kurzzeitig eingesetzten Fahrzeuge alle aufgeführt werden. So beschränkt sich der Autor mit Recht angesichts der Quellenlage auf ein paar grundlegende Anmerkungen zu den eingesetzten Feldbahnfahrzeugen. Insgesamt vermittelt das Buch so sehr gut die Zeit in der die Trümmerbahnen entstanden und welche wichtigen Aufgaben dieses Transportmittel erfüllte.