Stadtoldendorfer Chronik - Die Gipsbahn
Helmut Walter - Bürgerverein für Kultur- und Heimatpflege Stadtoldendorf e.V. (Hrsg.) - 1998 -
Das man mit geringen Aufwand eine wirklich vorbildliche Beschreibung einer längst vergessenen Feldbahn erstellen kann, zeigt dieses 28 Seiten umfassende Heft, welches im Rahmen der "Stadtoldendorfer Chronik" erschienen ist. Der Streckenverlauf wird mit selbst erstellten Skizzen sauber dargestellt, etliche zusammengetragene Bilder zeigen die Fahrzeuge, die Bahnbauten, die Landschaft - einfach das Flair einer ungefähr zwei Kilometer langen Industriebahn mit 900 mm Spurweite. Angefangen hatte alles 1893 mit einer Pferdebahn ("Feldeisenbahn mit Zugtieren"), die eine Verbindung zwischen dem Gipswerk der Firma Brand und Rothschild und der Bahnverladung schaffte. 1903 löst ein Bremsberg bereits einen Teil der Pferdebahn ab, Lokomotiven kommen ein Jahr später zum Einsatz. Insgesamt sechs Dampflokomotiven kommen in der Betriebszeit bis 1960 hier zum Einsatz, fünf Motorlokomotiven (darunter zwei Oberursel) bewältigten den Rangierbetrieb in den Brüchen und an der Verladung. Wie so oft endete der Betrieb, da die Bahn Straßenbaumassnahmen im Wege stand; und das, obwohl ein Teil der Strecke noch 1955 neu trassiert worden war. Diese Geschichte wird detailliert beschrieben, den Abschluss bildet eine Lokliste mit Herstellerangaben und technischen Daten sowie der Abschrift der Beschreibung der ersten hier eingesetzten Dampflok.