"Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg und die Werksbahn der Kali-Chemie Bad Hönningen"
Die Verkehrsgeschichte einer schmalspurigen Kleinbahn und der Werksbahn
Lothar Riedel - Eigenverlag, Prinzeß-Luise-Straße 118, D-45479 Mülheim a.d. Ruhr -
Die am 15. September 1898 eröffnete Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg mit einer Spurweite von 750 mm war eine der vielen Kleinbahnen in Deutschland, die über die Grenzen ihrer Region kaum bekannt waren. Als Ergebnis jahrelanger Recherche legt Lothar Riedel nun ein 70 Seiten umfassendes Buch über diese bisher fast gänzlich unbekannte Bahn vor und geht dabei gleichzeitig auch auf die normalspurige Werksbahn der Kali-Chemie ein.
Die Geschichte der schmalspurigen Kleinbahn, die ausschliesslich nur dem Güterverkehr diente, wird präzise beschrieben und der Streckenverlauf durch mehrere Streckenskizzen vollständig gezeigt. Auf die Voraussetzungen für die Bahn (der Basaltabbau am Mahlberg), die Planungen und der Bau, nicht weiter verfolgte Projekte, Besitzwechsel und der Betrieb und die Transportleistungen bis zum Ende 1968 geht das Buch detailliert ein. Hier hat der Autor eine beachtliche Anzahl von, heute nur noch schwer zu findenden, Angaben und Aufzeichnungen über diese Bahn zusammengetragen und, z.T. auch durch Zitieren der Unterlagen, zu einem übersichtlichen Gesamtbild zusammen gestellt. Positiv fällt dabei besonders die genaue Nennung der jeweiligen Quellen auf, auch wird auf Lücken oder nicht mehr zu klärende Fragen klar hingewiesen. Diese Sorgfalt wird auch bei der umfangreichen Beschreibung der Betriebsmittel der Bahn deutlich. Die Lebensläufe der vier Dampf- und einer Diesellokomotive werden von der Beschaffung bis zur Verschrottung vorgestellt und die Fahrzeuge auf etlichen Betriebsaufnahmen gezeigt. Tabellen mit den technischen Daten und eine Typenzeichnung fehlen natürlich auch nicht. In gleicher, ausführlicher Weise werden auch die Fahrzeuge der normalspurigen Werksbahn der Kali Chemie in Bad Hönningen vorgestellt. Lediglich die Druckqualität der Bilder kann leider nicht immer überzeugen. Bei den historischen Aufnahmen sicher verständlich, bei der Dokumentation der heute noch vorhandenen Werkbahnlokomotiven jedoch ein eigentlich vermeidbarer Minuspunkt, der aber auch nur deshalb auffällt, weil das Buch insgesamt sehr gelungen ist.