"Maschinenbaugesellschaft Heilbronn"
Werner Willhaus - EK-Verlag, Freiburg - 2000 (2. veränderte Auflage)
Seit Ende Oktober 2000 ist nun die zweite Auflage des Buches "Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn" im Handel erhältlich. Das ursprünglich 1995 im H&L Verlag Wolfgang Bleiweis erschienene Buch war in der Erstauflage schon nach wenigen Monaten vergriffen. Viele Eisenbahnfreunde und an der Bahn-Historie Interessierte mussten nun doch fast fünf Jahre auf eine zweite Auflage warten, der Eisenbahn Kurier Verlag hat dankenswerter Weise dieses Buch in einer veränderten zweiten Auflage aufgegriffen.
Wie es oftmals der Fall ist, kamen nach dem Erscheinen des ersten Buches noch einige Bildschätze aus privaten Sammlungen zum Vorschein, u.a. auch drei sehr interessante Lokomotiven- Aufnahmen Heilbronner Loks aus Madagaskar und sogar eine weitere Aufnahme einer MGH-Maschine vom Bagdadbahnbau. Auch wenn der Gesamtumfang von 200 Seiten beibehalten wurde, so sind doch insgesamt rund 40 Aufnahmen gegenüber der ersten Ausgabe neu, die die zweite Auflage bereichern. Auch die Lokomotiven-Lieferliste ist überarbeitet und Ergänzungen wurden nachgetragen.
Für diejenigen, die die erste Auflage nicht kennen: Die MGH war nach der Maschinenfabrik Esslingen der zweite weniger bekannte Lokhersteller in Württemberg. Zunächst auf Feld- und Industriebahnlokomotiven spezialisiert, konnten nach langem Ringen auch Aufträge der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen gewonnen werden. So produzierte Heilbronn insgesamt 10 Lokomotiven der wü. T (T 1001 bis 1010), 51 Lokomotiven wü. T 3 (89.3-4) und vier Loks des Typs T 5 (75.0). Der Schwerpunkt blieb aber bis zur Einstellung der Lokfertigung 1917 die Herstellung schmalspuriger Bau- und Feldbahnmaschinen. Der Baukonzern Holzmann und der Pariser Lokhändler Weidkecht gehörten hierbei zu den Großabnehmern. Die Heilbronner hatten aber auch weitere interessante dampfgetriebene Kraftquellen im Angebot. Stationäre und rollbare Lokomobile, Dampfpflüge und Straßenwalzen rundeten das Angebot ab. Als die Dampfepoche nach dem Ersten Welkrieg weniger Marktchancen bot, sah sich die MGH nach neuen Fertigungsinhalten um. So wurden am Heilbronner Neckarufer auch Motorradmotoren für fast alle namhaften Motorradhersteller gebaut. Während des Zweiten Weltkrieges kam eine erneute Neuausrichtung des Betriebes mit dem Schwerpunkt auf die Herstellung blechverarbeitender Maschinen. In diesem Segment ist auch der Rechtsnachfolger der früheren MGH bis heute tätig. Das Buch spiegelt die nun fast 150 jährige Geschichte dieses mittelständischen Betriebes und enthält vollständige Lieferlisten der Straßenwalzen, Lokomotiven und Dampfpflüge.