"Addinol - Das Mineralölwerk Lützkendorf und seine Werkbahn"
Christian Bedeschinski, Bernd Neddermeyer - Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin - ISBN 3-933254-11-6
Im 1. Weltkrieg begann bei Lützkendorf der Bau einer chemischen Anlage zur Verschwelung von Braunkohle, allerdings konnte diese nicht mehr fertiggestellt werden. Auf dem brach liegenden Gelände errichtete Ende der 30er Jahre die Wintershall AG, Kassel, eine Fabrik zur Benzinerzeugung aus Braunkohle und eine Erdöldestillation für das in Niedersachsen geförderte Erdöl. Kaum waren 1942 alle Anlagen fertiggestellt, zerstörten alliierte Fliegerbomben nachhaltig fast das gesamte Werk. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die gesamte Produktion auf Erdölchemie umgestellt und der Markenname ADDINOL für die im Mineralölwerk Lützkendorf erzeugten Schmierstoffe eingeführt. Nach der Währungsunion 1990 scheiterten verschiedene Sanierungskonzepte, die Produktion am Standort Lützkendorf wurde Ende der 90er eingestellt.
Das Buch beschreibt eingehend die Geschichte des Werkes, die Anlagen und die Produktion vom Aufbau Ende der 30er bis zur Demontage Ende der 90er Jahre. Viele, zum Teil ganzseitige Fotos zeigen die Produktionsstätten im Bau und in Betrieb bis hin zum Abriss der Anlagen. Die Werkbahn, die praktisch 1916 durch die Verlegung der ersten Gleise entstand, aber erst 1937 nach der Übernahme durch die Wintershall AG in Betrieb ging, ist in dem Buch eigentlich nur ein Teilbereich der Firmengeschichte, welcher aber ebenfalls sehr detailliert behandelt wird, so dass kaum eine Frage zu den Fahrzeugen, den Gleisanlagen oder dem Betrieb offen bleiben. Bei der ausführlichen Beschreibung des Lokparks, bestehend aus Diesel- und Dampflokomotiven sowie vor allem Dampfspeicherloks, kommen allerdings die technischen Angaben etwas zu kurz.