"No. 259" - The curious story of a forgotten locomotive
Ralph Holden - Railmac Publications, PO Box 290, Elizabeth, South Australia 5112, sales@railmac.com.au - 2006 - 40 Seiten, 17 x 24 cm, Paperback - ISBN 978-1-86477-053-8
Im Jahre 1912 nahm die noch junge Ruhrthaler Maschinenfabrik die Bestellung einer 100 PS starken Motorlok an, dabei hatte man gerade erst sechs Jahre Erfahrung im Lokbau und die bisherigen Standard-Lokomotiven brachten es gerade mal auf 20 PS Leistung. Auch sonst gab es in Deutschland bisher keine Erfahrungen im Bau solcher leistungsstarker Motorlokomotiven, denn auch Deutz, Oberursel oder auch O&K Montania hatten damals noch keine Lokomotiven dieser Leistungsklasse gebaut. Das Problem war zu der Zeit dabei nicht die Leistung des Motors, sondern die Kraftübertragung beim Anfahren und die damit verbundene Belastung der Reibkupplung. Deshalb ist es auch erstaunlich, daß Ruhrthaler einen solchen Versuch nicht etwa auf einer in der Nähe von Mülheim gelegenen Bahn startete, die im Schadensfall schnell erreichbar wäre, sondern diese Lok 1913 nach Australien lieferte! Mit der Lok wollte die SAR testen, ob der Betrieb in Zukunft mit Motorlokomotiven zu bewältigen wäre. Zwar brachten die Dampflokomotiven die geforderte Leistung, sie verbrauchten aber relativ viel Wasser und das ist in diesem Gebiet von Süd Australien sehr rar.
Die Hintergründe für die Lieferung einer solchen Lok aus Deutschland nach Australien und deren Geschichte und (letztendlich nicht so richtig erfolgreicher) Einsatz werden in dem Heft detailliert und sehr interessant beschrieben. Dafür hat der Autor viele einzelne Informationen und Quellen in Australien, wie auch in Deutschland, zusammengetragen und damit, wie im Untertitel angegeben, "Die erstaunliche Geschichte einer vergessenen Lokomotive" dokumentiert. Gleichzeitig wird auch auf die zweite, kleinere Schwesterlok aus dem Hause Ruhrthaler eingegangen, welche ebenfalls 1913 nach Australien geliefert wurde und heute als zweitälteste erhaltene Ruhrthaler-Lokomotive in einem Museum in Australien steht.
Das Heft ist durchgehend in Englischer Sprache.