Die Feldbahnen der Zehdenicker Ziegelindustrie
Joachim Berghoff - VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin, 2005 - Format DINA4, 256 Seiten - ISBN 3-933254-63-9
Bereits vor fast 10 Jahren veröffentlichte Joachim Berghoff in den Verkehrstechnischen Blätter (vb) eine umfangreiche Abhandlung über die Ziegeleiregion Zehdenick - das nun vorliegende Buch geht weit über diese damals schon umfangreiche Beschreibung der Ziegeleien hinaus. Denn in der Zwischenzeit konnten viele weitere Quellen erschlossen werden, wobei vor allem das wiederentdeckte Archiv der Feldbahnfirma Bräuning & Stahlberg einige Schätze zu Tage brachte (und auch über die Zehdenicker Region hinaus noch einiges erwarten läßt). So können nun alle Ziegeleien rund um Zehdenick mit ihren Feldbahnen beschrieben werden, dazu gehört die Geschichte und die Besonderheiten der Betriebe sowie die Ausstattung der Feldbahn - "natürlich" mit einer Liste der Feldbahnlokomotiven inklusive Fabriknummern und Verbleib. Lücken oder Ungereimtheiten werden dabei nicht verschwiegen, sondern deutlich darauf hingewiesen. "Garniert" wird der umfangreiche Text durch eine überwältigende Fülle an Bildern und Reproduktionen von Unterlagen (u.a. alte Gleispläne, Briefköpfe der Ziegelein etc.), die neben den Lokomotiven und dem Bahnbetrieb auch die Werke und Anlagen selbst und die Arbeit und Arbeiter zeigen - man kann stundenlangen darin blättern!
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und klar gegliedert, nach einer Einleitung über die Ziegeleigeschichte werden zuerst die Betriebe bis 1945 vorgestellt, welche fast alle nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht und zum VEB Ziegelwerke Zehdenick zusammengefaßt wurden. Es folgt die Geschichte des VEB bis zur Einstellung der Feldbahnbetriebes Mitte der 1990er Jahre mit besonderen Kapiteln für die eingesetzten Lokomotiven und die Bahnanlagen. Zum Abschluß werden weitere Industriebetriebe der Region vorgestellt, die mit den Feldbahnen in enger Beziehung standen. So die Maschinenfabrik Otto Hoffmann (mit Umbauten von Kolomna-Heeresfeldbahnlokomotiven) und die schon oben erwähnte Feldbahnfabrik Bräuning & Stahlberg.