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1836 übernahm Emil Kessler zusammen mit Theodor Martiensen die von Jakob Friedrich Messmer 1833 gegründete mechanische Werkstätte in Karlsruhe. Ein Jahr später gründeten beide die "Maschinenfabrik von Emil Kessler & Theodor Martiensen", die im Dezember 1841 kurz nach der Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnstrecke die erste Lokomotive fertig stellt. 1842 wird Emil Kessler Alleininhaber der Fabrik, am 13. März 1846 gründet er ein zweites Werk in Esslingen. Ende 1847 war der Geldgeber Kesslers, das Bankhaus Haber, in Zusammenhang mit dem Zusammenbruch zweier Frankfurter Banken in Konkurs geraten und Kessler sollte nun alle Darlehn, darunter auch das für das Karlsruher Werk, zurückzahlen. Der Versuch, daß Werk in Karlsruhe vom Esslinger Werk zu übernehmen, scheiterte. Mit der Gründung der "Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Carlsruhe" am 20. Juli 1848 hatte Kessler praktisch das Werk verloren. Am 30. Oktober 1851 wird das Werk in Karslruhe liquidiert und 1852 von der badischen Regierung erworben. Emil Kessler wechselt im Mai des selben Jahres zur Maschinenfabrik in Esslingen. Ein Jahr später gründete sich eine neue Aktiengesellschaft mit dem Namen "Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe", die den Lokomotivbau wieder aufnimmt und 1854 die erste Lok ausliefert.
Anfang der 1920er Jahre wird zusammen mit den "Badische Motor-Lokomotiv-Werken", später Gmeinder, und der "Motorenwerke Mannheim AG" (vorm. Benz) die "MBG Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Gesellschaft Baden GmbH, Karlsruhe" gründeten. Die ausbleibenden Aufträge der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft bewegen 1928 die Maschinenbau-Gesellschaft zur Abgabe ihrer Lokquoten an Hohenzollern in Düsseldorf. Der Lokbau wird im selben Jahr gänzlich aufgegeben und 1929 die letzte Lok mit der höchsten Fabriknummer 2370, eine feuerlose Lok für eine Werkbahn, geliefert.
Kessler hatte zwar 1841 mit der Lokomotiv-Zählung begonnen, mit dem Neuanfang des Werks wird 1854 die Lokomotiv-Zählung erneut mit der Fabriknummer 1 begonnen. Unter Kessler hatte man aber bereits 176 Lokomotiven und einen Umbau in diesem Werk ausgeführt, die zusammen mit der Esslinger Maschinenfabrik in einer Liste gezählt wurden. Erst 1867 werden diese in Karlsruhe gebauten Lokomotiven auch in die neue Karlsruher Lieferliste eingezählt, allerdings nur 147 Stück. Leider ist die Lieferliste bis heute trotz der Versuche mehrerer Eisenbahnfreunde nicht vollständig, besonders sind keine Lieferungen für das Jahr 1927 bekannt, dafür aber noch einige Lücken frei. Verbergen sich in diesen Lücken für die MBG gebaute Motorlokomotiven bzw. der mechanische Teil für solche Lokomotiven?
Quellen
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